Mike Büskens im Interview - Inside Schalke

Mike Büskens im Interview - Inside Schalke

Frage: Herr Büskens, Sie waren sowohl bei Fortuna Düsseldorf als auch beim FC Schalke 04 aktiv. Wie fühlen Sie sich vor dem Duell beider Teams?
Büskens: Ich kann am Freitag leider nicht live im Stadion sein, weil ich an einer Talkrunde teilnehme. Trotzdem werde ich das Spiel permanent verfolgen. Für mich ist Schalke klarer Favorit: Mit ihrer Aggressivität und ihrem unerschütterlichen Glauben machen sie es jedem Gegner schwer. Das wird man auch in Düsseldorf sehen.

Frage: Erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Profispiel bei der Fortuna?
Büskens: Natürlich. Es war mein Debüt im Profibereich, am 18. Februar 1989 gegen Schalke. Ich wurde eingewechselt und trug zehn Minuten lang dazu bei, dass Fortuna das Spiel gewann. Das war mein einziges Saisonspiel, aber ein unvergesslicher Moment.

Frage: Wie sah damals die Mannschaft aus?
Büskens: In der Startelf standen viele Eigengewächse der Fortuna, ich war als Einwechselspieler Nummer sechs. Aleksandar Ristic, unser Trainer damals, hat uns jungen Spielern einfach Vertrauen geschenkt und uns spielen lassen.

Frage: Wo sind Sie in Düsseldorf aufgewachsen?
Büskens: In Flingern. Ich begann bei Alemannia 08, einem Verein, den es heute nicht mehr gibt. Mein späterer Wechsel zur C-Jugend der Fortuna war nur ein kleiner Weg mit dem Fahrrad vom alten Platz entfernt.

Frage: Ihre Profikarriere begann also nicht sofort bei der Fortuna?
Büskens: Nein, ich spielte erst in der B2- und A2-Jugend, dann ein Jahr in der Amateurmannschaft des VfL Benrath. Dort konnte ich mich beweisen, parallel zur Bundeswehr. Meine Amateurzeit hat mir sehr geholfen, Erfahrung zu sammeln, bevor es in den Profifußball ging.

Frage: Und Ihr erstes Profispiel im Rheinstadion?
Büskens: Unvergesslich. Als mein Name auf der Anzeigetafel erschien, dachte ich nur: „Der Junge aus Flingern spielt gegen Schalke – die beiden Vereine, die mich am meisten geprägt haben.“

Frage: Wie beurteilen Sie die aktuelle Schalker Mannschaft?
Büskens: Sie ist genauso motiviert, Großes zu erreichen, wie unsere Aufstiegsmannschaft von 2022. Die Spieler kämpfen hart in jedem Zweikampf und feiern jeden Erfolg. Die Stimmung im Stadion bei den Heimspielen ist großartig – das erinnert mich an unsere Aufstiegsfeiern.

Frage: Und die Arbeit von Trainer Muslic und Sportvorstand Baumann?
Büskens: Hervorragend. Baumann hat mit der Trainerwahl das Team perfekt unterstützt, und Muslic hat die Spieler wieder zu einer Einheit geformt. Es gibt keine Querelen mehr, und die Defensive funktioniert stark – fast so wie in meiner Zeit bei Schalke, als das Motto hieß: „Die Null muss stehen.“

Frage: Trotz Tabellenführung spricht Schalke nicht offen über den Aufstieg. Ist das richtig?
Büskens: Absolut. Man darf nicht übereifrig sein. Ich würde es genauso handhaben: ruhig bleiben, Schritt für Schritt arbeiten. Wer Schalke schlagen will, muss sich sehr anstrengen – acht Gegentore in 14 Spielen sprechen für sich.

Frage: Wie verbringen Sie aktuell Ihre Zeit abseits des Profifußballs?
Büskens: Ich engagiere mich für soziale Projekte, etwa den Bau von Tiny Houses in Gelsenkirchen, und betreue Jugendspieler weiterhin. Es geht mir nicht nur darum, Fußballer zu fördern, sondern auch Menschen zu begleiten.

Frage: Haben Sie noch Kontakt zu ehemaligen Spielern wie Gerald Asamoah?
Büskens: Ja, sehr eng. Wir haben fast drei Jahrzehnte gemeinsame Erfahrungen – als Spieler, Trainer und Teammanager. Das verbindet für immer.

Frage: Wann haben Sie zuletzt mit Schalke gegen Fortuna gespielt?
Büskens: Das war am 10. Mai 1997 im Parkstadion, drei Tage nach dem UEFA-Cup-Hinspiel gegen Inter Mailand. Wir konnten mit dem zwölften Platz leben, weil wir wussten, dass wir den UEFA-Pokal gewonnen hatten.

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