Inside Schalke - Bis zum Aufstieg ist es noch weit

Inside Schalke - Bis zum Aufstieg ist es noch weit

Kann Schalke den Aufstieg schaffen? Thon zieht Parallele zu Klopp und Dortmund

Der FC Schalke 04 erlebt derzeit einen Höhenflug, den vor der Saison kaum jemand für möglich gehalten hätte. Nach Jahren voller Krisen und Abstiegsängsten hat das Team bereits 21 Punkte gesammelt und liegt damit auf Rang zwei der 2. Bundesliga. Viele Fans beginnen von der Rückkehr in die Bundesliga zu träumen, doch im Verein bleibt man vorsichtig – über den Aufstieg will niemand laut sprechen.

Schalke-Ikone Olaf Thon hält diese Zurückhaltung für richtig. Im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) sagt er: „Die Verantwortlichen machen es gut, indem sie den Ball flach halten.“ Auch er selbst vermeidet das Wort „Aufstieg“ und spricht von einer „Momentaufnahme“, lobt aber gleichzeitig die klare Struktur und Handschrift, die Trainer Miron Muslic der Mannschaft verliehen habe. Thon erinnert dabei an Jürgen Klopp, der einst bei Borussia Dortmund während der gesamten Saison nicht über die Meisterschaft reden wollte – und sie am Ende gewann.

Noch sei der Weg lang, betont Thon: 75 Punkte seien schließlich noch zu vergeben. Für ihn ist vor allem Muslic der Hauptgrund für den aktuellen Erfolg. Der Österreicher habe das Team taktisch geformt und sorge mit seiner klaren Ansprache für Disziplin und Vertrauen. „Die Spieler folgen ihm. Sie wissen genau, was zu tun ist. Schalke presst extrem früh, erzielt oft schnelle Tore und kann sich dann auf eine stabile Defensive um Nikola Katic und Loris Karius verlassen“, erklärt der Weltmeister von 1990. Wären die Spiele nach 30 Minuten vorbei, stünde Schalke laut Thon sogar an der Tabellenspitze.

Nach den schwierigen letzten Jahren sei der gelungene Saisonstart für ihn „überraschend und wohltuend“. Als Leiter der Schalker Traditionself ist Thon bei fast jedem Heimspiel im Stadion und freut sich, dass man endlich wieder positiv über den Verein sprechen könne. „Die letzten Jahre waren brutal, jetzt ist endlich wieder Licht zu sehen“, sagt er.

An Zufall glaubt Thon nicht: „Am Anfang waren ein paar enge Spiele dabei, aber zuletzt war das souverän – das ist kein Glück mehr.“ Zwar rechnet er damit, dass Schalke auch Rückschläge erleben wird, doch er traut der Mannschaft zu, diese zu überwinden.

Ein weiterer Erfolgsfaktor sei die gute Zusammenarbeit zwischen Trainer Muslic, Sportdirektor Youri Mulder und Sportvorstand Frank Baumann. „Baumann agiert ruhig und strategisch, Muslic übernimmt den emotionalen Part, Mulder vermittelt dazwischen – das passt einfach“, so Thon.

Trotz aller Euphorie mahnt die Klublegende jedoch zur Bodenhaftung: Noch sei nichts entschieden, aber mit einem Sieg im kommenden Heimspiel gegen Darmstadt könnte die Schalker Erfolgswelle weiter an Fahrt gewinnen.

Könnte Sie auch interessieren: